"Ibbenbürener Volkszeitung" baut auf zukunftsfähige Arbeitsprozesse
Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ nutzt die vielfältigen Möglichkeiten, die sich durch Künstliche Intelligenz und schlanke Arbeitsprozesse ergeben, und modernisiert ihre Redaktionssoftware. Die Tageszeitung aus dem Tecklenburger Land hat erfolgreich die aktuelle Version DIALOG 7.1 eingeführt.

Die "Ibbenbürener Volkszeitung" aus dem Tecklenburger Land hat erfolgreich die aktuelle Version DIALOG 7.1 eingeführt.
© IVZ
Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich Künstliche Intelligenz derzeit entwickelt, halten es die Zeitungsmacher aus Ibbenbüren für wichtig, Prozesse zu optimieren und zukunftsfähig aufzustellen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, verschiedene Standardtätigkeiten im Redaktionssystem mit KI-Unterstützung zu erleichtern. "Da steckt extreme Dynamik drin", sagt Tobias Vieth, der gemeinsam mit Sabine Plake die Redaktionsleitung bildet, über die rasante Entwicklung im Bereich künstlicher Intelligenz. "Wir sind bei dem KI-Thema ganz sicher noch lange nicht fertig mit dieser einen Integration ins Redaktionssystem; da geht mehr, und da muss auch mehr gehen." Für die Umstellung auf DIALOG 7.1 war der Blick in Richtung KI-Anwendungen ein entscheidender Punkt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung des DIALOG MEC, denn der Mobile Editorial Client gilt in Ibbenbüren inzwischen als Standardwerkzeug. Zudem spielen für die neue Version sowohl der Online-First- als auch der folgende User-First-Prozess eine gewichtige Rolle: "Das hat für uns alles hohe Relevanz."
Die Systemumstellung wurde in Ibbenbüren langfristig vorbereitet. Mehr als 30 Personen sind involviert, davon 22 im Kernbereich der Tageszeitungsredaktion, die bereits mit dem MEC und den neuen Funktionen arbeiten. Bereits in der Vorgängerversion DIALOG 5.9 wurden ab 2023 die Workflows umgestellt, wobei einige Kompromisse erforderlich waren. Diese wurden nun mit DIALOG 7.1 sauber durchdacht, geplant und funktionsfähig umgesetzt. Die Umstellung erfolgte im Dezember 2024; jetzt, nach dem ersten Quartal und einigen Erfahrungswerten, lässt sich eine Zwischenbilanz ziehen. Die Umstellung sei gut bis sehr gut verlaufen und es habe überraschend wenig „geknirscht“, meint Tobias Vieth.
Wie wird die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine bei der IVZ gesehen? „Wir setzen die KI in unserem Unternehmen dafür ein, Arbeitsschritte zu verkürzen und zu beschleunigen.“, beschreibt Tobias Vieth den Ansatz. Die Maschine könne Texte verbessern, Fehler finden, Teaser erstellen und Titelvorschläge machen. Sie könne Themen für Recherche und Schreiben anregen sowie strukturieren. KI sei somit eine Art Assistent, der den Redakteuren dabei hilft, noch besser und schneller zum Ziel zu kommen.
Seit fast 127 Jahren wird in Ibbenbüren Journalismus betrieben. Bereits im Dezember 1898 erschien die erste Ausgabe. Der Zeitung geht es insgesamt wirtschaftlich gut: „Für die Herausforderungen, die unsere Branche hat, stehen wir sehr gut da – mit einer hohen Online-Durchdringung unseres Produkts“, schätzt Tobias Vieth die Lage ein. „Wir profitieren ganz sicher davon, dass wir in der Vergangenheit die Menschen sehr früh – also vor Jahren – schon an Digitalprodukte herangeführt haben.“ Das helfe bei der Transformation der Kunden ins Digitale.
Die Herausforderung bestehe darin, neue Kunden zu gewinnen: Wie man sie erreicht – mit welchen Modellen, welcher Ansprache und welchen Inhalten –, sei entscheidend. Auf einen Nenner gebracht: „Wie müssen unsere Themen in Zukunft aussehen und welchen Nutzwert haben sie für unsere Leser?“ Das ist die Hauptaufgabe für erfolgreichen Lokaljournalismus.