Krupp Verlag: Erste Heimatzeitung Blick aktuell zu 100% klimaneutral
Es ist die Krönung für unternehmerische Weitsicht und Mut. Als erste Heimatzeitung hat es „Blick aktuell“ aus dem Krupp Verlag in Sinzig geschafft, zu 100% klimaneutral zu sein. 38 Lokalausgaben und 430.000 Exemplare Gesamtauflage werden mit DIALOG von Funkinform produziert.

© Krupp Verlag
„Wir denken in Generationen“, sagt Hermann Krupp, der gemeinsam mit seinem Bruder Peter Krupp das seit 145 Jahren bestehende Familienunternehmen als Geschäftsführer leitet. Weitere sechs Familienmitglieder sind ebenfalls im Unternehmen aktiv, die fünfte Generation wächst damit gerade in die Verantwortung hinein.
Bereits beim Neubau des Unternehmenssitzes vor 20 Jahren hatten Hermann und Peter Krupp den Klimaschutz auf die Tagesordnung gesetzt. Seitdem sind sie viele Schritte zur Verbesserung der Öko-Bilanz gegangen. Als die Pandemie im vergangenen Jahr auch in Sinzig ganz neue Herausforderungen brachte, war man sich in der Familie einig: „Wir müssen gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.“ Das ehrgeizige Ziel war formuliert: Druckerei und Verlag sollten über die gesamte Produktionskette klimaneutral werden und dann auch die Zeitung selber. So entstand das 3-Säulen-Modell: CO2 vermeiden, CO2 verringern und Kompensation für nicht vermeidbare Emissionen.
Ein wahrer Kraftakt, vor allem wegen der Fülle an Detailfragen. „Alles musste sehr sauber durchgerechnet werden, damit man es schließlich auch zertifiziert bekommt.“ Und es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, mitten in der schwersten Wirtschaftskrise Deutschlands so weit nach vorne zu schauen und ein Projekt anzupacken, das zunächst einmal nur Geld kostet. Was Hermann und Peter Krupp in dieser Situation besonders freut ist, dass die junge Generation zu den treibenden Kräften gehörte. So hat etwa Susanne Tack, älteste Tochter von Hermann Krupp, die Koordinierung der vielen Aufgaben übernommen, Peter Krupp dann die technische Umsetzung besorgt: „Zwei Generationen haben an einem Strang gezogen.“
Nachhaltigkeit bestimmt seit Jahren die Geschäftspolitik, Regenwasser etwa, das in einem großen unterirdischen Reservoir gesammelt wird, kommt als Brauchwasser zum Einsatz. Statt vieler Klimaanlagen wird über Freikühler die Umgebungstemperatur zur Kühlung der Maschinen und Serverbereiche genutzt.
Wer CO2 einsparen will, der sollte am besten dafür sorgen, dass CO2 erst gar nicht entsteht, meint Hermann Krupp. Daher wurde bereits 2014 eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach der Druckerei errichtet. Ein Viertel des benötigten Stroms kann damit selbst erzeugt werden. Der Rest wird ergänzt durch 100% klimaneutral erzeugten Naturstrom. Mit tageslichtgesteuerten LED-Leuchten wurde in der Rotation ein energetisch vorbildliches Beleuchtungskonzept verwirklicht.
Bei der Drucklufterzeugung ging man ebenfalls neue Wege. Die Kompressoren-Abwärme wird zur Erwärmung der Halle und über Wärmetauscher zur Erhitzung des Brauchwassers genutzt. Sensoren errechnen den Energiebedarf sowohl bei der Trocknung der Papierbahn, in der Verarbeitung als auch bei der Drucklufterzeugung. Frequenzsteuerungen reduzieren den Energiebedarf und verringern den CO2-Ausstoß. Die Anstrengungen und Erfolge beim Klima- und Umweltschutz wurden auch in der Branche anerkannt. Geschäftsführer Peter Krupp ist als „Drucker des Jahres “ in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ durch Kunden und Leser einer Fachzeitschrift 2018 ausgezeichnet worden.
Der Workflow im Verlag wurde auf papierloses Arbeiten umgestellt. Für „Blick aktuell“ wird 100% recyceltes, zertifiziertes Altpapier verwendet. Ein klimaneutraler Druck ist für jeden Kundenauftrag optional möglich. Denn mit einem Klimaschutzprojekt in Ghana wird für Ausgleich gesorgt. Effiziente Kochöfen ersetzen dort offene Feuerstellen, um Rauchgas-Emissionen zu reduzieren. 140.000 Kochöfen werden von örtlichen Handwerkern produziert und damit 65.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Bei Krupp prüft jährlich ein Auditor die korrekte Abwicklung des Verfahrens.
Eine „artenreiche Wiese“ rundet alles ab. Auf einer großen naturbelassenen Grünfläche des Firmengeländes wurden Bienenvölker durch den Imker Markus Bell aus Bad Breisig angesiedelt. Das ist gut für den lokalen ökologischen Kreislauf. Und es gibt erstklassigen Honig, abgefüllt in kleine Gläschen. Ein Geschenk, das die vielen umweltbewussten Kunden freut, die in Sinzig ihre Prospekte drucken lassen.
Das Verbreitungsgebiet von „Blick aktuell“ mit seinen 38 Lokalausgaben erstreckt sich über die kreisfreie Stadt Koblenz sowie die Landkreise Ahrweiler, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Neuwied, Rhein-Lahn, Rhein-Sieg und Westerwald in Rheinland-Pfalz und NRW.