Forum Lokaljournalismus 2025 bringt Leser und Redakteure ins Gespräch

Das „Forum Lokaljournalismus“ war ein voller Erfolg. Die „Freie Presse“ in Chemnitz hatte mehr als 120 Verantwortliche aus der Zeitungsbranche, darunter 40 Chefredakteure, zu Gast. Funkinform unterstützte seinen Kunden bei dem Kongress, der im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres stattfand.

Forum Lokaljournalismus Kulturhauptstadt

"Freie Presse"-Chefredakteur Torsten Kleditzsch begrüßte die Teilnehmer zum Bürgerdialog, der im Rahmen des Forums Lokaljournalismus stattfand und 40 Journalisten und 100 Leser ins Gespräch miteinander brachte.

© Ulf Dahl

Funkinform war als exklusiver Aussteller auf dem Kongress vertreten. In Zusammenarbeit mit der „Freien Presse“ präsentierte das Systemhaus die neueste Version der DIALOG Layout-Engine einer Gruppe von Interessierten. Ein weiterer Workshop zum Automatisierungsthema wird folgen.

Nicht nur im Carlowitz Congress Center gab es spannende Vorträge und Diskussionen. Auch vor der Chemnitzer Stadthalle. Dort stellten sich die Chefredakteure von Lokalzeitungen aus ganz Deutschland dem offenen Gespräch mit mehr als 100 Chemnitzerinnen und Chemnitzern. Es kam zu lebhaften Diskussionen.

An 18 Stehtischen trafen jeweils interessierte Leser auf mehrere Medienleute. Alle halbe Stunde ertönte eine Glocke und die Gäste wechselten den Tisch. Steffen Burkert, Digital-Chefredakteur der „Grafschafter Nachrichten“ aus Nordhorn und auch erfolgreicher DIALOG-Anwender zeigte sich sehr angetan. 90 Minuten lang diskutierte er mit wechselnden Gruppen von Lesern. „Es ist nicht so, dass wir solche Foren bei uns nicht auch machen würden“, sagte Steffen Burkert hinterher. „Aber das war schon eine sehr spannende Sache hier.“

Seit drei Jahrzehnten ist das Forum Lokaljournalismus ein wichtiger Treffpunkt der Branche. Es dient den Lokalmedien zum Austausch, zur Vernetzung und Verbreitung von Ideen. Im Kulturhauptstadtjahr kam die Tagung erstmals nach Chemnitz. Tanja Ochs von der „Heilbronner Stimme“ zeigte sich beeindruckt vom respektvollen Auftreten auch solcher Diskutanten, die mit Kritik gekommen waren. Bei Thomas Schwarz von der „Allgäuer Zeitung“ beschrieb ein älterer Herr, dass und wie er als dreijähriges Kind die Chemnitzer Bombennächte miterlebt hatte. Dann wünschte er sich Frieden und einen Beitrag dazu auch von den Journalisten.

Online- und Zeitungsleser der „Freien Presse“, die zur Stadthalle gekommen waren, zollten Lob und übten Kritik am Heimatmedium, querbeet. Eine Gruppe älterer Damen und Herren verließ die Veranstaltung vorzeitig, weil sie sich in der Diskussion über den Russland-Ukraine-Konflikt und die mediale Berichterstattung darüber mit ihrer Meinung nicht durchgesetzt sahen.

Das Thema kam an vielen Tischen auf, häufig mit der Vorrede: „Die lokale Berichterstattung finden wir gut, aber die Weltpolitik...“ Tatsächlich sehen sich Lokalmedien häufig in der Situation, für gewisse andere Medien mit in Haftung genommen zu werden, sagte Henry Lohmar von der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. Das bestätigte Benjamin Piel vom „Weser-Kurier“: „Dabei sind die Lokalmedien selbst vor Ort, erreichbar für die Menschen. Und was sie veröffentlichen, kann leicht überprüft werden.“

Nach der letzten Glocke gab es Beifall für die Diskutanten. Nadine Wustmann, 25, aus Chemnitz, fasste den Eindruck vieler Leser zusammen, als sie es „total spannend“ fand, Medienleute so hautnah erleben zu können: „Das sollte es öfters geben!“ Die Regionaljournalisten waren im Anschluss an den Bürgerdialog noch im Newsroom der „Freien Presse“, Ostdeutschlands größtem regionalen Medienhaus, zu Gast.

Der von der Bundeszentrale für politische Bildung initiierte Kongress gilt als herausragendes Podium, um sich über Trends und Entwicklungen im Lokaljournalismus auszutauschen. Lokaljournalisten sind laut Bundeszentrale nah dran am Puls der Zeit und an ihren Lesern. Sie übersetzen „hohe“ Politik in den Alltag der Menschen. Alles, was den weiten Bereich der Politikberichterstattung in der Tageszeitung fördert, dient der politischen Bildung. Mit einem breit gefächerten Angebot an Veranstaltungen und Publikationen bietet die Bundeszentrale deshalb Weiterbildung und Service für Journalistinnen und Journalisten. Das Forum Lokaljournalismus ist dabei jedes Jahr der Hauptmedienevent.